Wertschöpfungsstudie.

Wertschöpfungsstudie.

Tourismus Graubünden

Der Tourismus hat im Kanton Graubünden branchenübergreifend eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung. Die vorliegende touristische Wertschöpfungsstudie zeigt, dass mehr als 30 % aller Arbeitsplätze im Kanton direkt oder indirekt damit verbunden sind. Und jeder vierte Franken, der in der Bündner Volkswirtschaft generiert wird, ist tourismusbezogen.

2022/23

Die Effekte des Tourismus in Graubünden

Die Effekte des Tourismus in Graubünden
Die Effekte des Tourismus in Graubünden

Thema

Wirtschaftsstruktur

Welche Bedeutung der Tourismus für Graubünden hat, zeigt sich unter anderem an der Zahl der Arbeitsplätze. Die Kennzahlen zur Wirtschaftsstruktur werden für Graubünden und die sechs Regionen dargestellt.

Die Beschäftigung hat zugenommen

Die Beschäftigung hat im Zeitraum 2012 bis 2022 um 8 % zugenommen. Bei den touristischen Leistungsträgern beträgt der Zuwachs 4 %.

Rund 105'000 Vollzeitäquivalente im Jahr 2022

Von den rund 105'000 Vollzeitäquivalenten sind mehr als 42'000 im Bündner Rheintal und etwa 22'000 in der Region Engadin / Südtäler beschäftigt. 

Mehr als 10'000 Vollzeitäquivalente in der Beherbergung

Rund 10'500 Vollzeitstellen sind in der Beherbergungsbranche, was etwa der Hälfte aller Arbeitsplätze der touristischen Leistungsträger entspricht. Als touristische Leistungsträger gelten das Gastgewerbe, der Personenverkehr, die Bergbahnunternehmen sowie weitere Dienstleistungen.

Rasche Erholung der Geschäftstätigkeit in der Hotellerie nach Covid-19

Die Bündner Hotellerie erlitt einen temporären Einbruch bei den Hotellogiernächten während der Covid-19-Pandemie. Nach der Pandemie sind sogar langjährige Höchststände zu verzeichnen. Diese sind in erster Linie einem Wachstum in der Vier- und Fünfsternhotellerie zu verdanken.


Thema

Nachfrage

Die Gästefrequenzen im Kanton Graubünden erreichten 2022 fast die Marke von 24 Mio. Besuchern. Diese setzen sich aus über 19 Mio. übernachtenden Gästen und rund 4.7 Mio. Tagesgästen zusammen.

Am meisten Gäste in der Region Engadin / Südtäler

Die Region Engadin / Südtäler verzeichnete mehr als 7.7 Mio. Gästefrequenzen, davon waren rund 6.3 Mio. Übernachtungsgäste. In den anderen fünf Regionen wurden ebenfalls bedeutende Gästefrequenzen, zwischen 1.8 Mio. (Region Bündner Rheintal) und 4.8 Mio. (Region Surselva), gezählt.

Durchschnittliche Ausgaben von 118 CHF pro Aufenthaltstag

Die Übernachtungsgäste geben im Durchschnitt pro Aufenthaltstag 127 CHF aus, die Tagesgäste 89 CHF. Die Ausgaben der Gäste, welche in einem Hotel übernachten, belaufen sich in Graubünden auf durchschnittlich 260 CHF pro Tag.

Tagesgästeanteil beträgt 20 %

Graubünden hat mit 20 % einen vergleichsweise niedrigen Tagesgästeanteil. Im Kanton Tessin sind 34 % der Frequenzen Tagesgäste, in weiteren Kantonen liegt der Anteil sogar bei rund 80 %.


Thema

Direkte und indirekte Wirkungen

Im Jahr 2022 entsteht durch den Tourismus gesamthaft (direkt und indirekt) eine Bruttowertschöpfung von 4.05 Mia. CHF. Dadurch sorgt der Tourismus im Kanton für eine Beschäftigungswirkung von rund 32'900 Vollzeitäquivalenten.

Grösserer Anteil an der Bruttowertschöpfung als in anderen Kantonen

Gut ein Viertel der kantonalen Bruttowertschöpfung (26.5 %) wird durch den Tourismus ausgelöst. Zum Vergleich: In den weiteren, ebenfalls stark touristisch geprägten Kantonen sind die Anteile teils deutlich niedriger: Wallis 23 % (2014), Bern 6.2 % (2018) und Tessin 9.6 % (2014).

Direkt und indirekt fast 33'000 Vollzeitstellen

Nahezu ein Drittel (31.3 %) der Vollzeitstellen im Kanton ist direkt oder indirekt auf den Tourismus zurückzuführen. Zum Vergleich: Im Kanton Wallis (2014) liegt dieser Anteil bei 29 %, in Bern (2018) bei 7.8 % und im Tessin (2014) bei 12 %.

Touristische Beschäftigung in den Regionen zwischen 16 % und 64 %

Die Regionen Arosa / Lenzerheide (64 %), Engadin / Südtäler (49 %), Surselva (40 %) und Davos / Prättigau (38 %) weisen besonders hohe Tourismusanteile bei der Beschäftigung auf.


Thema

Zweitwohnungen

Touristische Zweitwohnungen haben eine volkswirtschaftliche Bedeutung für den Kanton Graubünden. Besitzerinnen und Besitzer nutzen ihre Zweitwohnungen meist selbst. Investitionen und Anschaffungen tätigen sie zum Grossteil direkt im Kanton Graubünden.

Rund 11'500 CHF Investitionen und Anschaffungen pro Jahr

Im Durchschnitt werden pro Jahr 11'500 CHF in jede touristische Zweitwohnung investiert. Fast 90 % aller Investitionen betreffen Umbauten und Renovationen. Nur 10 % entfallen auf grössere Anschaffungen.

Grösstenteils Ausgaben im Kanton Graubünden

Mit 9'700 CHF (84 %) wird ein Grossteil der Investitionen im Kanton Graubünden getätigt. Das heisst, es profitieren in erster Linie Unternehmen vor Ort. In der Region Engadin / Südtäler beträgt die durchschnittliche Höhe der Investitionen und Anschaffungen knapp 16'000 CHF für jede Zweitwohnung.

Die meisten Wohnungen dienen der Eigennutzung

Von allen Zweitwohnungen werden etwa drei Viertel (77 %) ausschliesslich durch die Eigentümer/-innen selbst genutzt. Dazu zählt auch die kostenlose Überlassung an Freunde und Bekannte. Die eigengenutzten Zweitwohnungen bieten Privatsphäre und Flexibilität. Das sind auch die Hauptgründe, warum Wohnungen nicht vermietet werden.

Fast ein Drittel der Wohnungen wird auch als Homeoffice genutzt

Vor Beginn der Covid-19-Pandemie wurden rund 15 % aller Zweitwohnungen zeitweise für berufliches Arbeiten (Homeoffice) genutzt. Während der Pandemie verdoppelte sich dieser Anteil auf 30 %. Der Anteil bleibt auch nach der Pandemie hoch (27 %).


Thema

Bergbahnen

Die Aktivitäten der Bergbahnunternehmen generieren volkswirtschaftliche Wirkungen im Kanton (Bruttowertschöpfung und Beschäftigung). Diese entstehen grösstenteils durch die Gäste. Aber auch die Einheimischen tragen zur Nachfrage bei.

Wertschöpfung von knapp 500 Mio. CHF, Beschäftigungseffekt rund 3'700 Vollzeitstellen

Die Bergbahnunternehmen haben im Kanton Graubünden im Geschäftsjahr 2021/22 gesamthaft (direkt und indirekt) eine Bruttowertschöpfung von knapp 500 Mio. CHF generiert. Auf die Geschäftstätigkeit der Bergbahnen sind im Kanton Graubünden direkte und indirekte Beschäftigungseffekte von rund 3'700 Vollzeitstellen zurückzuführen.

Wirtschaftliche Weiterentwicklung seit den 90er-Jahren

Im Vergleich zu den Wertschöpfungsstudien, die in den 1990er-Jahren durchgeführt wurden, sind die Bruttowertschöpfung und die Beschäftigungseffekte deutlich gestiegen.

14 % der Frequenzen durch Einheimische

Einheimische machen etwa 14 % der Frequenzen der Bergbahnen aus, übernachtende Gäste 69 % und Tagesgäste 17 %. Diese Zahlen unterscheiden sich regional teilweise stark.