Region.

In der Region «Bündner Rheintal» werden die beiden Tourismusdestinationen «Bündner Herrschaft» und «Chur» dargestellt. Die Destination Bündner Herrschaft ist der nördlichste Teil Graubündens, eine kleine Ferien- und Weinbauregion, die sich auf der rechten Alpenrheinseite bis an die Landesgrenze zum Fürstentum Liechtenstein erstreckt. Chur wird charakterisiert durch die malerische Altstadt und ein grosses kulturelles und gastronomisches Angebot. Chur ist zudem Ausgangs- und Etappenort für die Bahnreisenden mit der Rhätischen Bahn.

Die Region Bündner Rheintal ist der Wirtschaftsmotor Graubündens. Knapp 43'000 der total 105'000 Vollzeitäquivalente des Kantons sind hier angesiedelt. Von diesen befinden sich rund 31'500 im Gebiet der Destination Chur. Die Beschäftigung hat sich im Zeitraum von 2012 bis 2022 im Vergleich zum Kanton überdurchschnittlich entwickelt. Es ist eine Steigerung um 13 % zu verzeichnen (Kanton 8 %).

Ein überdurchschnittlich grosser Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung arbeitet im Sektor der übrigen Dienstleistungen. Dazu zählen beispielsweise der Grosshandel, das Immobilienwesen, Finanzdienstleister sowie das Gesundheitswesen. Das Volumen entspricht etwa 24'700 Vollzeitäquivalenten (58 % aller VZÄ). Die übrigen Branchen des verarbeitenden Gewerbes und des primären Sektors (insbesondere Industrie, Gewerbe und Energiewirtschaft) weisen 8'000 Vollzeitäquivalente aus. Auch die Bauwirtschaft (4'000 VZÄ) und der Detailhandel (2'600 VZÄ) sind bedeutende Arbeitgeber.

Die touristischen Leistungsträger bieten in der Region Bündner Rheintal rund 3'100 Vollzeitäquivalenten eine Beschäftigung. Die Anzahl der Hotellogiernächte ist im Zeitraum von 2012/13 bis 2021/22 um 18 % gestiegen (Kanton plus 9 %). Seit dem Ende der Covid-19-Pandemie hat sich die Hotellerie bereits wieder kräftig erholt.

In der Destination Bündner Herrschaft sind etwa 650'000 Gästefrequenzen zu verzeichnen, davon rund 260'000 Frequenzen von Übernachtungsgästen, welche fast gleichmässig auf die verschiedenen Unterkunftsarten verteilt sind. Die Frequenzen in dieser Destination fallen überwiegend in der Sommersaison an.

In der Destination Chur sind mehr als 1.1 Mio. Gästefrequenzen zu verzeichnen (ohne Transitfrequenzen). Davon sind 690'000 Übernachtungsfrequenzen (63 %), wovon mehr als 200'000 Hotelübernachtungen sind. Hier ist die Sommersaison etwa gleich stark wie die Wintersaison.

Insgesamt betragen die Ausgaben in der Region durch Gäste und Eigentümer/-innen von Zweitwohnungen rund 545 Mio. CHF.

In der Region Bündner Rheintal wird eine touristische Wertschöpfung von 859 Mio. CHF und eine touristische Beschäftigung von rund 6'800 beschäftigten Vollzeitäquivalenten generiert. Insgesamt ist der wirtschaftliche Einfluss des Bündner Rheintals auf den Tourismus in Graubünden somit sehr gross. Dies ist jedoch weniger auf die direkte Tourismusnachfrage zurückzuführen. Vielmehr entsteht hier die touristische Wertschöpfung durch indirekte Effekte wie die innerkantonalen Vorleistungsbeziehungen und Investitionen anderer zu den touristischen Leistungsträgern vorgelagerter Branchen. Entsprechend tragen die Branchen übrige Dienstleistungen (513 Mio. CHF) und Bauwirtschaft (146 Mio. CHF) einen grossen Teil zur touristischen Wertschöpfung in der Region bei. Auch die touristischen Beschäftigungseffekte fallen primär ausserhalb der touristischen Leistungsträger an, nämlich in den Branchen übrige Dienstleistungen (3'300 VZÄ) und Bauwirtschaft (1'300 VZÄ).